Social-Recruiting – Meta stellt „Jobs auf Facebook” ab – Update
Unsere Kunden machen immer wieder die Erfahrung, dass Recruiting über die üblichen Stellenbörsen nicht die erhoffte Wirkung zeigt – oder die aufgerufenen Preise zwar gepfeffert sind, die eingehenden Bewerbungsunterlagen aber eher fad. Mit der Schaltung einer Anzeige bei Facebook können wir in solchen Fällen oft Bewegung in die Bewerbersuche bringen und für Aha-Effekte sorgen. Wenn Social-Recruiting bei Facebook so gut funktioniert, warum hat Meta das Feature „Jobs auf Facebook“ dann seit dem 22.02.2022 deaktiviert?
Warum „Jobs auf Facebook“ nie die beste Wahl für Jobs auf Facebook war
Dazu erst einmal das wichtigste vorweg: Stellenanzeigen können wir auf Facebook trotzdem noch schalten – und das sogar fast genauso wie vorher. Von Facebook vorgesehen war es ursprünglich, den gesamten Bewerbungsprozess direkt über die eigene Plattform abzuwickeln. Eine Erleichterung des Recruitings und ein zusätzlicher, niedrigschwelliger Kanal für Employer Branding – eine im Grundsatz gute Idee, die sich jedoch aus technischen und datenschutzrechtlichen Gründen nicht durchsetzen konnte.
Da wir bei Stellenanzeigen schon in der Vergangenheit generell bessere Ergebnisse mit gesponserten Linkpostings erreicht haben, betrifft unsere Kunden diese Umstellung kaum. Bei allen Werbeanzeigen sind bereits vor einiger Zeit die sogenannten Speziellen Anzeigenkategorien „Kredite“, „Jobangebote“, „Wohnraum“ und „Wahlwerbung bzw. Werbung zu politisch oder gesellschaftlich relevanten Themen“ hinzugekommen. UPDATE: In diesen Kategorien ist das Targeting nach bestimmten Interessen, demografischen Merkmalen sowie Qualifikationen und Abschlüssen nur noch eingeschränkt, oder gar nicht mehr möglich. Das bedeutet, wir haben zwar selbst weniger Optionen und Einblicke, Facebook nutzt und vergleicht aber weiterhin alle vorhandenen Userdaten, um geeignete potenzielle Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Nachdem wir die uns zur Verfügung stehenden Einstellungsoptionen vorgenommen haben, müssen wir uns also mehr als früher auf den Algorithmus verlassen. Deshalb ist vor allem bei Start einer neuen Kampagne mit leicht erhöhten Streuverlusten zu rechnen, bis Facebook durch das Userverhalten genug Erfahrungswerte gesammelt hat, um Vergleiche anzustellen und die passende Zielgruppe genau zu bestimmen. Dass der Algorithmus dazu aber sehr gut in der Lage ist, zeigen bereits erste Erfahrungen aus erfolgreich gelaufenen Jobanzeigen-Kampagnen seit der Umstellung. Besonders im Vergleich mit Printanzeigen überzeugt Facebook uns darüber hinaus nach wie vor mit Flexibilität und Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Warum Stellenanzeigen bei Facebook trotzdem erfolgreich sind
Nicht ohne Grund wurde vor einigen Jahren mit Facebook Jobs eine Erweiterung extra für Stellenanzeigen gelauncht. Die Daten zu User-Zahlen und User-Verhalten der weltweit nach wie vor größten und erfolgreichsten Social-Media-Plattform legt den Nutzen als Stellenmarkt nahe. Im Gegensatz zu Fachmagazinen, Tageszeitungen und den bekannten Jobportalen, sprechen Soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram potenzielle Bewerberinnen und Bewerber direkt dort an, wo sie freiwillig mitunter Stunden ihrer täglichen Zeit verbringen. Schaltet man dort Anzeigen, lässt sich eine vergleichsweise sehr spitze Zielgruppe erreichen, in der auch Fachkräfte sind, die nicht aktiv nach Jobs suchen. So bleiben die Kosten immer noch vergleichsweise gering und Analysetools ermöglichen eine aufschlussreiche Auswertung. Mit Stellenanzeigen auf Facebook und anderen Social-Media-Plattformen drehen wir also sozusagen den Spieß um: Wir platzieren nicht das Jobangebot in der Hoffnung, dass es gefunden wird, sondern das Jobangebot findet seinen potenziellen Bewerberkreis – daran hat sich auch mit den Veränderungen zum 22.02.2022 nichts geändert. Die Erweiterung der Jobanzeigenschaltung bei Alternativen wie Xing und LinkedIn ist dennoch eine empfehlenswerte Option.